Kirche St. Trinitatis

Vorhaben 2022: Sanierung und Neugestaltung Chorfenster

Die Roßlaer Kirche ist von der Höhe des Turms und von der Anzahl der Sitzplätze die größte Kirche im gesamten Landkreis und im Harzraum bis Wernigerode und ist dennoch eine „Dorfkirche“. Seit über zehn Jahren versuchen wir, Bauabschnitt für Bauabschnitt die Kirche außen zu sanieren. Das Grundproblem ist dabei immer ähnlich: Nach bald 150 Jahren sind vielfach die Fugen ausgewaschen und manche der Sandsteine ohne gute Qualität „zerbröseln“ gleichsam. Außerdem hat hat man oft Abdeckungen und Schmuckelemente mit Eisen befestigt, dass durch eindringendes Wasser rostet und den Sandstein noch zusätzlich sprengt.
Im vergangenen Jahr ist es gelungen, den Südgiebel des Querhauses, der zum Schloss zeigt, mit seinen beiden kleinen Filialtürmen und mit dem Rosettenfenster grundlegend für rund 90.000 Euro zu sanieren.D ie Maßgabe des Denkmalschutzes war, bei der Sanierung möglichst viele der alten Steine zu erhalten, so dass der Anblick des Giebels keine ebene Mauerfläche zeigt, sondern eine von den Jahrzehnten gezeichnete – nun aber neu verfugt. Eine besondere Herausforderung waren dabei die schweren Sandsteinplatten auf dem Giebel, die vor der Sanierung alle lose waren. Die Sanierung ist möglich geworden durch die Unterstützung von Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, der Stiftung KiBa, dem Landesverwaltungsamt und dem Zukunftsfonds Mansfeld-Südharz.
Das große Bauvorhaben für 2023  ist die Sanierung der Fenster des Chorraums.

Herzlichen Dank!

Projekt 2015: Nordfenster

Bitte um Unterstützung für die Kirche St. Trinitatis Roßla!

Nachdem es uns dank der großzügigen Hilfe der der Gerhard und Katharina-Hoffmann-Stiftung und Lotto-Toto Sachsen Anhalt gelungen ist, drei Bauabschnitte der Turmsanierung durchzuführen, ist nun dringend eine Sanierung des Nordfensters erforderlich, dass sich in einem katastrophalen Zustand befindet.

Die Giebelwand des Querhauses besitzt jeweils am Nord- und Südgiebel ein die Fassade übergroßes Maßwerkfenster mit einer Breite von 5,20 m und einer Gesamthöhe von 9,60 m auf. Der untere Teil der Fensters wird durch Fensterpfosten in 6 sehr schmale, hohe Fensterbahnen (ca. 85 cm breit) mit spitzbogigen oberen Abschluss (Lanzetten) geteilt. Hergestellt ist das Maßwerk aus Sandstein. Die Lanzetten sind mit einer rautenförmigen, einfachen Bleiverglasung versehen, die Bleiverglasung des oberen Teils ist eine Buntverglasung.

Das große Maßwerkfenster im Nordgiebel des Querhauses ist durch schwere Schäden sowohl am Sandstein wie auch der Bleiverglasung gekennzeichnet.  Das Schadensausmaß am Sandstein der Maßwerkausbildung in Form von Abplatzungen, Risse, Verformungen und insbesondere durch ausgebrochene Fehlstellen ist so groß, dass eine akute Gefährdung der Standsicherheit des Fensters besteht und weitere Folgeschäden absehbar sind.
Sämtliche Wind- und Trageisen sind stark korrodiert und zum Teil verformt und aus den Sandstein-Verankerungen herausgerissen. Durch die Treibwirkung des Rostes lösen sich Sandsteinteile des Maßwerkes und des Fenstergewändes, so dass die Eisen das Fenster kaum noch aussteifen.  Bei einem Wegknicken der Fensterpfosten würde auch das Couronnement des Maßwerkfensters zusammenbrechen. An den Stoßstellen der Maßwerkteile ist das Fugenmaterial ausgelaugt und z.T. ausgewaschen, so dass kaum noch ein Haftverbund zwischen den Maßwerksteilen vorhanden ist. Des Weiteren ist der Sandstein des Maßwerkes und das Fenstergewände einschließlich der Sohl- und Fensterbank durch Steinverwitterungen, Steinverschleiß und Verunreinigungen geschädigt. Die Bleiverglasungen sind durch eine Vielzahl von Fehlstellen, besonders in der Rautenverglasung der Lanzetten, infolge mutwilliger Zerstörungen geschädigt. Die Verformungen aufgrund der gelösten Trag- und Windeisen führten zu Verwerfungen der Bleieinfassungen, die daraus resultierenden großflächigen Fehlstellen wurden von innen mit Span- bzw. Hartfaserplatten notdürftig zugestellt und gesichert.

Die Glocken der St. Trinitatis-Kirche

Wer heute die Glocken der Roßlaer Kirche hört, freut sich am klaren und lauten Klang von vier Kirchenglocken. Die Glocken einer Kirche geben immer auch ein Abbild geschichtlicher Entwicklungen. Als die Kirche 1873 eingeweiht wurde, sind die drei Glocken der alten Kirche, die auf dem Platz der heutigen Verwaltung der Kommune Südharz stand, eingebaut gewesen. Als im 1. Weltkrieg dann die Bronze knap
p wurde, sind zwei dieser Glocken 1917 abgeholt und eingeschmolzen wurden. Es verblieb allein die Glocke mit der Jahreszahl 1732 im Turm. Mit der Unterstützung der Stolberg-Roßlaer Fürstenfamilie gelang es dann 1922, zwei Glocken neu gießen und einbauen zu lassen. Doch die Freude darüber währte nur kurz, denn beide neuen Glocken mussten während des 2. Weltkriegs wiederum abgegeben werden. Da die Glocken wegen ihrer Größe nur schwer zu transportieren waren, wurden sie noch im Glockenstuhl hängend mit großen Vorschlaghämmern zertrümmert und die Einzelteile herabgeschafft.

Bald nach dem Ende des zweiten Weltkriegs gab es erste Initiativen für eine Vergrößerung des Geläuts der St. Trinitatiskirche. Nachdem aber verschiedene Versuche gescheitert waren, eine gebrauchte Glocke zu kaufen, entstand der Entschluss, das finanzielle Risiko einzugehen und neue Glocken gießen zu lassen. Am 7. September 1959 bestellte die Roßlaer Gemeinde unter Sup. Ernst dann drei neue Glocken in Apolda. Alle drei sollten das Symbol der heiligen Dreifaltigkeit tragen. Im Juni 1960 wurden dann diese drei Glocken gegossen: Die Betglocke mit 428 kg, die Taufglocke mit 908 kg und die Sterbeglocke mit 1540 kg. Am 29. Juni trafen die Glocken dann in Roßla ein. Die damals direkt neben der Kirche gelegene Baufirma Fritz Dittmar schlug in die Mauer des Turms eine Bresche, so dass die Glocken emporgezogen und in den Turm geholt werden konnten. Auch ein neuer Glockenstuhl aus Eisen wurde errichtetet. Diese drei neuen Glocken wurden dann am 7. August 1960 feierlich eingeweiht – und die Gesamtkosten von über 20.000 Mark waren allein durch Spenden zusammengekommen.

Kirchturm Roßla 3. Bauabschnitt 2013

Die Sanierung des Roßlaer Kirchturms beschäftigt uns schon seit mehreren Jahren. Nach den beiden ersten Bauabschnitten 2010 und 2011 ist es in diesem Jahr wieder gelungen, einen weiteren Abschnitt des Turms für insgesamt 90.000 Euro fertig zu stellen. Wir sind dankbar, dass die Finanzierung durch die Gerhard-und-Katharina-Hoffmann Stiftung, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt und den Kirchenkreis möglich wurde.

Was man von unten nur ahnen kann, sieht man vom Gerüst: Großflächig waren die Fugen zerstört und Steine so lose, dass man sie mit der Hand herausnehmen konnte. Vom Balkon abwärts bis ungefähr zum Ende der langen holzverkleideten Luken sind das Mauerwerk und die Filialtürme nun saniert.
Über 150 Steine mussten neu passgenau gefertigt und eingesetzt werden, weil manche der Sandsteine und auch der Kalksteine des Ursprungsbaus eine sehr schlechte Qualität besaßen und nach 140 Jahren zerbröselten. Außerdem wurde der halbe Filialturm, der bei Kyrill herabgestürzt war und seitdem neben dem Seitenportal lag, wieder eingebaut.

Natürlich wäre es schön gewesen, die teilweise schon lange fehlenden Teile mancher Filialtürme wieder zu rekonstruieren – das war aus Kostengründen aber unmöglich. Mit dem 3. Bauabschnitt ist nun die Gefahr gebannt, dass Steine oder Teile von den Verzierungen herabfallen. Eigentlich wäre es schön, wenn die Stein-sanierung des Turms bis nach unten fortgesetzt werden könnte. Da aber hier keine Absturzgefahr droht, soll als nächstes Projekt das Nordfenster angegangen werden, das sich in einem katastrophalen Zustand befindet. Auch der Giebel des Seitenschiffs zum Schloss hin ist, wie auch andere Teile absolut dringend sanierungsbedürftig, muss aber auf später verschoben werden, da eine Finanzierungssuche für mehr als ein Teilprojekt unmöglich ist.

Kirchturm Roßla 1. und 2. Bauabschnitt 2010/11

In Jahren 2010 und 2011 konnte man den Roßlaer Kirchturm meist eingerüstet sehen. Seit seiner Erbauuung im Jahr 1872/1873 hat an diesem höchsten Kirchturm der ganzen Harzregion (65m) keine Reparatur mehr stattgefunden. Viele Sandsteine waren verwittert, ein Großteil der Fugen vollkommen aufgelöst, einige kleine Filialtürmchen schon abgestürzt. Die Schäden waren enorm. Aufgrund der Höhe und der komplizierten Statik war allein die Planung eines Gerüstes eine große Aufgabe. In zwei Bauabschnitten ist es im Herbst 2010 und im Frühjahr 2011 dann gelungen, für zusammen 250.000 Euro die oberen knapp 30m des Turms zu sanieren, wofür wir von Herzen dankbar sind: Gerhard- und Katharina Hoffmann-Stiftung, Land Sachsen-Anhalt (ALFF), Stiftung KiBa, Oetker-Stiftung.

Historische Ansichten

Die Kirche St. Trinitatis um 1920 innen und außen