Wickerode

Kirchengemeinde Wickerode

Der Ort Wickerode liegt nur wenige Kilometer nördlich der Autobahn A38 im Südharzgebiet. Von den ungefähr 300 Einwohnern gehören gegenwärtig rund 50 der evangelischen Kirchengemeinde an. Regelmäßig einmal im Monat findet in der Kirche St. Trinitatis ein Sonntagsgottesdienst statt, der je nach Jahreszeit von zwischen 6 und 15 Gemeindegliedern besucht wird. Daneben werden an kirchlichen Feiertagen und zu bestimmten Anlässen wie Goldene Hochzeiten weitere Gottesdienste gefeiert. Da die Kirche im Winter nicht heizbar ist, nutzt die Kirchengemeinde den Versammlungsraum der öffentlichen Gemeinde im ehemaligen Schulhaus, das direkt neben der Kirche steht, als Gottesdienstraum. In allen Gottesdiensten ist es üblich, dass Gemeindeglieder selbst liturgische Aufgaben übernehmen. Ebenfalls einmal im Monat lädt die Kirchengemeinde zu einem Gemeindenachmittag ein, der mit einer Andacht in der Kirche beginnt, worauf im ehemaligen Schulhaus dann eine Auseinandersetzung mit einem Thema beginnt, die mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken abgeschlossen wird. Zwischen zehn und zwölf Gemeindeglieder sind regelmäßig an diesen Gemeindenachmittagen beteiligt.

Die Kirche St. Trinitatis in Wickerode

Eine Kirche in der „Rodung des Wighard“ wird erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt, eine Erneuerung um 1597. Als im Laufe des frühen 18.Jhd. die Kirche so alt und bau-fällig war, dass der Turm abgenommen werden musste, wird am 12. August 1734 der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, die 1745 eingeweiht werden kann. Dieser Kirchbau ist bis in die heutige Zeit unverändert geblieben, auch wenn um 1864 und im 20. Jahr-hundert einige Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden.

Die Umfassungsmauer der Kirche ist aus Bruchsteinen gemauert, während die Tür- und Fenster-rahmungen aus rötlichem Sand-stein gearbeitet wurden. Am Glockengeschoss des Turmes und im östlichen Giebeldreieck ist Holz-fachwerk mit geputzten Gefachen zu sehen.

Der quadratische Westturm ist am Südeingang mit der Jahreszahl 1789 datiert. Sein Zeltdach ist mit einer achteckigen Laterne abgeschlossen, deren tragende Balken nach über 300 Jahren in Wind und Wetter in den Jahren 2009 und 2010 grundlegend saniert wurde.

Die Kirchengemeinde versucht, in kleinen Schritten die notwendige Erhaltung und Sanierung der Kirche anzugehen. Sanierungsschritte waren:

  • 2013 Einbau neuer Fenster Kirchenschiff
  • 2015 Einbau neuer Fenster Emporen
  • 2017 Sanierung Giebel und Fachwerk Giebel
  • 2018 Einbau neuer Eingangstür
  • 2019 Verlegung und Restaurierung der mechanischen Turmuhr

Innenraum der Kirche

Das breite Schiff ist am Südportal, dass seit dem 19. Jahrhundert nur noch als Fenster genutzt wird, auf die Grundsteinlegung 1734 datiert. Das Innere des Lang-hauses wird durch eine halbkreis-förmige Holztonne abgeschlossen. Auf zwei Ebenen wird das Schiff von Emporen umlaufen,  wobei die Westempore nicht gerade, sondern bogenförmig ausgeführt ist. Ursprünglich war das Kirchenschiff farbig ausgemalt. An einigen Stellen ist diese Bemalung freigelegt wurden.  Der Kanzelaltar aus der Zeit des Kirchenneubaus ist von dem Kanzelkorb geprägt, der mit von Weinlaubsäulen mit korinthischen Kapitellen gerahmt wird. Flankiert wird der Korb von Schnitzwangen mit Putten. Über dem kräftigen Gesims stehen Engel. Auf dem Giebel sitzt der Schalldeckel, auf dem ein Stollberger Wappen zu sehen ist.